Die Finissage im Sigristenkeller in Bülach war eine grosse Freude. Bund, Kanton und Nagra waren vertreten und obendrein viele Einzelpersonen, die mich dabei unterstützt haben, Eindrücke zu sammeln. An dieser Stelle ein Dankeschön aus tiefstem Herzen!
Besonders berührt haben mich die vielen begeisterten Rückmeldungen. Der andersartige Ansatz mit Benny Brennstab und Co. hat viel Anklang gefunden – ein tolles Kompliment.
Ein kleines Trübnis gab es: Gina Held, die nächste Kulturgästin, war krank. Also übergab ich den Brennstab eben dem Mann, der ihn mir im Frühling überreicht und die ganze Kulturgast-Idee gehabt hatte: Christopher Müller. Er wünschte sich noch Foto als Homer Simpson, der vom KKW nach Hause rennt.
Übrigens bleibe ich Ihnen erhalten: Ich werde diesen Blog weiterführen und das Projekt textlich weiter begleiten. Mehr kann man sich nicht wünschen!
Patrick Studer, die Aktionsgruppe LoTi sagt, man könnte der Nagra mehr vertrauen, wenn die «mal zugeben würde, dass sie sich schon x-mal geirrt hat». Wie oft denn?
Schon oft. Entscheidend ist doch: Wie geht man mit Irrtümern und Fehleinschätzungen um?
Fangen wir mit einem Irrtum an.
Ursprünglich plante die Nagra ein Tiefenlager im Kristallingestein. Bei Tiefbohrungen stellte sich heraus, dass es in der Schweiz keine geeigneten Vorkommen hat. Deshalb fokussierten wir später auf den Opalinuston.
Und eine Fehleinschätzung?
Wir gingen davon aus, dass es bautechnische Probleme geben könnte, weil der Opalinuston in der Region Nördlich Lägern tiefer liegt als an den anderen potenziellen Standorten. Die Behörden kritisierten, die Einschätzung basiere auf einer zu dünnen Datenlage, und verlangten Nacharbeit. Es stellte sich heraus, dass die vermuteten Risiken unbedeutend waren. Und dass Nördlich Lägern der Standort mit den grössten Sicherheitsreserven ist.
Woher wissen Sie, dass Sie aktuell die beste Lösung gefunden haben? Gestern Kristallin, heute Opalinus – vielleicht finden Sie morgen etwas Besseres?
Heute verfügen wir über viel mehr Wissen als vor 50 Jahren. Wir haben einen Grossteil der Nordschweiz mit seismischen Messungen durchleuchtet, kilometerlange Gesteinsproben untersucht und im Felslabor Mont Terri über 20 Jahre lang den Opalinuston erforscht. Darum sind wir überzeugt, dass wir aktuell die sicherste Lösung gefunden haben. Wir wollen nicht ausschliessen, dass es eines Tages eine bessere gibt. Doch das ist kein Grund, jetzt die Hände in den Schoss zu legen. Das tut man ja beim Klimawandel auch nicht.
Leider doch. Wieso eilt es Ihrer Meinung nach, den Atommüll unter die Erde zu bringen? Er steht doch, salopp gesagt, in Würenlingen ganz gut?
Aber wir wissen nicht, wie sich die Gesellschaft in den nächsten hundert Jahren entwickelt. Im Fall eines Krieges sind wir sehr froh, wenn die Abfälle tief unter der Erde lagern und nicht an der Oberfläche – siehe Ukraine. Ausserdem wäre es schlicht unmoralisch, die Lösung desProblems unseren Nachfahren zu übergeben, die den Abfall nicht verursacht haben. Es gibt keinen vernünftigen Grund, weiter zu warten. Wir haben ein robustes Konzept, dichtes Gestein und einen langfristig sicheren Standort. Und die Abfälle werden so eingelagert, dass man sie bei Bedarf wieder zurückholen kann.
Wie leicht wäre das? Werden sie nicht in Beton eingegossen?
Die Stollen werden nicht mit Beton verfüllt, sondern mit Bentonit, einem Tonmaterial. Am Anfang ist der Aufwand noch nicht so gross, mit der Zeit wird es dann zunehmend aufwendiger.
Das klingt etwas vage. Wie aufwendig wird es in 50 Jahren sein, wenn man zum Beispiel einen Weg gefunden hat, Atommüll in neuartigen Reaktoren zu nutzen?
Das Lager wird erst in 100 Jahren verschlossen. Bis dahin ist die Rückholung verhältnismässig einfach – wir würden die Abfälle einfach wieder an die Oberfläche holen.
Verhältnismässig?
Wir müssten das Material, mit dem wir den Hohlraum zwischen den Behältern und ihren Stollen füllen, wieder entnehmen. Das ginge mit denselben Maschinen und Prozessen wie bei der Einlagerung. Wenn die Zugangsbauwerke verschlossen sind, wird es entsprechend arbeitsintensiver.
Das klingt alles simpler, als es wohl wäre.
Wir müssen den Behörden demonstrieren, dass wir die Abfälle tatsächlich zurückholen können, bevor wir sie einlagern dürfen. Wir rechnen aber nicht damit, dass wir es tun werden müssen. Und gäbe es Zweifel an der Sicherheit, erhielten wir keine Bewilligung für die Einlagerung.
Kann man also sagen, die Irrtümer der Nagra seien nur eine Phase gewesen?
Natürlich ist der heutige Wissensstand ein ganz anderer als vor 50 Jahren – schliesslich haben wir Jahrzehnte geforscht und dazugelernt. Für uns arbeiten über hundert Wissenschaftlerinnen und Ingenieure sowie Dutzende von externen Expertinnen und Experten, die unsere Forschung ständig reviewen. Auch die Behörden prüfen unsere Arbeit sehr genau. Gleichzeitig ist es wertvoll, dass es Kritikerinnen und Kritiker gibt, die uns immer wieder zwingen, uns und unsere Arbeit zu hinterfragen. So werden Irrtümer zumindest unwahrscheinlicher.
Schön wäre es, sie wären unmöglich.
Die Unsicherheiten sind heute viel geringer als am Anfang. Zu garantieren, dass es nie mehr Irrtümer geben wird, wäre unwissenschaftlich. Doch wir haben keine grundlegenden Fragen mehr, auf die wir keine Antwort haben.
Zum Schluss: Wie stehen Sie persönlich zur Atomkraft?
Ich habe ambivalente Gefühle. Aktuell finde ich die Dekarbonisierung wichtiger als den Ausstieg aus der Kernenergie. Langfristig muss das Ziel sein, nur noch erneuerbare Energie zu nutzen. Bis dies möglich ist, müssen aber noch Probleme gelöst werden, etwa die Speicherung von Energie.
Der freundliche Walti Weidmann hat mich nach Bachs eingeladen. Dort steht ein 1833 erbautes und 1999 zum letzten Mal benutztes Schulhaus. Ein Schulhäuschen, eher. Walti hatte es als Kind besucht. Es tut ihm etwas weh, dass der niedliche Bau keinen Zweck mehr hat. Er fände es toll, wenn Kultur dort einzöge.
Andere überhaupt nicht, erzählt er. Mit Kultur komme Lärm und Verkehr und Schmutz. Solche Dinge werden hier nicht gern gesehen.
»Aber Kultur ist doch nicht laut?« sage ich. Wenngleich ein wesentlicher Teil davon ziemlich laut ist. Aber meiner nicht. Nicht mal, wenn ich vorlese.
»Ich weiß. Man ist hier ein bisschen anders.«
Das merken wir auch, als wir auf den kleinen Berg fahren, an den sich Bachs lehnt. Es ist ein Forstweg. Durch die Bäume scheint die Sonne. Es ist sehr friedlich. Als Städter sieht man sowas nie. Ausser auf dem Uetliberg, aber da sieht man Unmengen anderer Städter:innen. Wir parkieren auf dem Plateau.
»Haben Sie eine Bewilligung?« fragt ein Mann. Er ist kein Polizist, klingt aber so.
»Ich bin Einheimischer«, sagt Walti.
Ich würde in Zürich nie sagen, ich sei Einheimischer. Es interessiert auch niemanden. Zürich ist nur 22 Kilometer von Bachs entfernt, aber eine ganz andere Welt.
Wir treffen die freundliche Frau Gfeller an. Es entwickelt sich sofort ein heiteres Gespräch, in dessen Verlauf die Frage nach der Bewilligung den gebührenden Platz bekommt.
»Da muss man sich ja nicht fragen, welche Partei er wählt«, sagt sie, auf den Pseudopolizisten angesprochen.
»Nein, wirklich nicht«, sagt Walti.
Nun bin ich doch etwas überrascht. Hier auf dem Land gibt es kritische Worte gegenüber besagter Partei? Und gleich von zwei Leuten?
»Aber haben Sie nun eine Bewilligung oder nicht?« fragt Frau Gfeller lachend.
»Haben Sie eine? Für Ihr E-Bike?« frage ich.
»Ich bin einheimisch!« sagt sie. »Und Sie nicht, das sieht man ja.«
Sie meint meine Tattoos. Wir verabschieden uns in großem Amusement.
Auf dem Weg vom Berglein hinunter begegnen uns Menschen auf dem Weg hinauf. Sie gucken sehr finster. Fährt da etwa ein Fremder in unserem Wald herum?
Walti lässt das Fenster herunter. Die Mienen hellen sich sofort auf. Ah, der Weidmann, alles klar.
Das wiederholt sich noch zweimal. Und sei in Rothenturm, wo seine Tochter wohnt, noch viel schlimmer, sagt Walti. Vermutlich rufen sie dort sofort den Jäger, wenn ein Auto auftaucht, das ihnen nicht bekannt ist.
Im alten Schulhaus von Bachs könnten zwei Dinge präsentiert werden: die rührende Geschichte des Baus und die Arbeiten der Kulturgäste. Es könnte ein cooles kleines Museum werden. Auch für Einheimische.
Diesmal ist es ernst gemeint mit den Plüschfiguren: 60 Bennys sind in Produktion. Sobald sie im Tiefenlager Meyer angekommen sind, stehen sie hier zum Verkauf!
Der zugewandte Marc Jäggi von Züri Unterland 24 hat mir Fragen zu meiner Arbeit als Kulturgast gestellt. Eine weitere freundliche Begegnung!
Hier geht es zum Gespräch.
Beznau, eines der ältesten Kernkraftwerke der Welt
Benny Brennstab, Uran-Element im Ruhestand
Die Angst vor radioaktiver Strahlung gibt es jetzt als knuffige Stofftiere: Tim Terror und Paula Panik. Die Furcht vor Atomkrieg, KKW-Betriebsunfall und nahezu ewig strahlendem Atommüll steht ihnen in die mehr oder weniger niedlichen Gesichter geschrieben. Man möchte sie in den Arm nehmen und ihnen zuflüstern: «Es ist nicht so schlimm, wie du denkst ... aber im Grunde hast du recht.»
Das Spielset für grosse und kleine Tiefenlager-Fans. So stabil, dass es die nächsten 100 000 Jahre von Generation zu Generation weitergegeben werden kann – der Kauf verpflichtet sogar dazu! Mit Castor-Zug und völlig widersinnigem Kühlturm.
Roger Gampp, der schon seit 33 Jahren in Beznau arbeitet und massiv strahlt, aber nur aus Freundlichkeit, erklärt mir die Funktionsweise eines Kernkraftwerks. Ich muss gestehen: Ich war enttäuscht.
Ich weiss nicht genau, was ich mir vorgestellt hatte. Aber dass die Wärme aus der Kernspaltung lediglich Wasser erhitzt, um Dampf zu gewinnen, der Turbinen antreibt, deren Welle in einen Generator führt, dessen Magnetspule Strom erzeugt, erschien mir irgendwie banal. Es ist letztlich nur ein riesiger Tauchsieder, der an eine Dampfmaschine angeschlossen ist.
Die Dimensionen hingegen haben mich enorm beeindruckt. Die Dieselmotoren, die für den Notfall bereitstehen, sind groß wie ein Lieferwagen. Die Generatoren der beiden Reaktoren haben schon 40-Tonner-Grösse, und von der Halle, in der sie stehen, ist hier im Bild nur die oberste Etage zu sehen. Ein wahres Technikmonster!
Thomas Meyer, August 2024
Der Austausch mit drei Tiefenlager-Gegnerinnen im alten Schulhaus in Stadel gestaltete sich freundlich und angeregt. Es wurden interessante Fragen gestellt: Ist das aktuelle Konzept – ein Endlager in eine Opalinustonschicht in 900 Meter Tiefe – auch in 10, 50, 100, 1000 Jahren noch zeitgemäss? Wie sollen wir wissen, wie die Welt dann aussieht? Was spricht dagegen, die Castor-Behälter vorerst im Zwischenlager zu behalten, bis ein wirklich überzeugendes Endlager-Konzept vorliegt?
Ich wollte wissen, was ein Konzept in den Augen von LoTi überzeugend machen würde. Und ob das überhaupt möglich sei.
Die Antworten fielen unterschiedlich aus: Einer global abgestimmte Lösung könnte man eher vertrauen statt einer nur schweizerischen. Ebenso einer Lösung, die Ausstiegsszenarien enthalte, bei Planung, Bau und Betrieb. Und überhaupt könnte man der Nagra eher glauben, «wenn diese zugeben würde, dass sie sich schon x-mal geirrt hat».
Schliesslich musste sich Benny Brennstab erneut «Infantilisierung und Verharmlosung» vorhalten lassen – Brennstäbe seien gefährlich, nicht herzig. Ich hielt dagegen, dass eine freundliche Darstellung zu einer Diskussion und Annäherung führe. Wir einigten uns darauf, dass ich mit Midjourney auch eine «Lotti Lotterfass» generiere – als Visualisierung für die Sorge, dass das Tiefenlager Sicherheit nur vorgaukle.
Ein Kernkraftwerk produziert 24 Stunden am Tag eine Menge CO2-freien Strom. Und Abfälle, die für Jahrtausende strahlen. Ausserdem wird die Umwelt beim Abbau des Uranerzes erheblich belastet, und der Betrieb birgt ein Restrisiko. Die Schweiz hatte 2016 an der Urne den Bau neuer Kraftwerke verunmöglicht – eine neue Initiative will das Verbot nun aufheben.
Ob man nun für oder für mehr oder gegen Atomkraft ist – sie hat einen Anteil von 35% in der Schweizer Stromproduktion. Wer diesen Text liest, macht das folglich auf einem Gerät, das teilweise mit Kernkraft betrieben wird. Und trägt damit zu einer seit 1969 stetig wachsenden, bisher nur zwischengelagerten Menge von radioaktiven Abfällen bei. Über deren finalen Verbleib wir uns auch nicht einig sind.
Die Wohnungsnot in Zürich und Umgebung ist gross. Das spüren auch die radioaktiven Abfälle – wo immer sie hinziehen wollen, heisst es: Sorry, kein Platz. Derzeit bewerben sie sich in Stadel, und zwar persönlich im Nagra-Büro an der Zürcherstrasse. Was ist Ihre Meinung? Was soll mit den Abfällen geschehen, und wo? Schreiben Sie es mir!
Thomas Meyer, August 2024
Tina Schlick, Erste Landesbeamtin und stellvertretende Landrätin beim Landkreis Waldshut, und Martin Steinebrunner, der die Deutsche Koordinationsstelle Schweizer Tiefenlager führt, haben mich nach Waldshut eingeladen (erste Überquerungs des Rheins). Es gab riesigen Streuselkuchen und einen ebenso herzlichen wie interessanten Austausch.
Der Blick aus Frau Schlicks Büro zeigt die Problematik: Die Schweiz baut ihre Atomkraftwerke, ihr Zwischenlager und bald auch ihr Endlager in direkter Nähe zur deutschen Nachbarschaft. «Wir sind hier nicht zwei Länder, sondern eine Region. Deutsche arbeiten in der Schweiz, Schweizer Kinder gehen hier zur Schule», sagt Tina Schlick. «Wir möchten darum mitreden beim geplanten Tiefenlager», sagt Martin Steinebrunner. «Es betrifft uns hier genau so wie Sie drüben.»
Schlick und Steinebrunner erleben die Schweiz so: Man nimmt besagten Wunsch nach Mitsprache ausgesprochen höflich entgegen, bietet das Du an und spricht dann, weiterhin sehr höflich, darüber, in welchem Ausmass man Mitsprache und Entschädigung reduzieren möchte.
Im Sinne der guten Nachbarschaft reiche ich Frau Schlick in Laufenburg – genauer: auf der Brücke zwischen Laufenburg (CH) und Laufenburg (D) – die Hand, wobei ich den Rhein an diesem Tag zum zweiten Mal überquere.
Thomas Meyer, August 2024
Der Streuselkuchen wurde zügig in meinem Magen zwischengelagert.
Details der Endlagerung erspare ich Ihnen.
Das ist das Erste, was mir in den Sinn kommt. Und was ich mit einem solchen Gerät machen würde.
«Keine Ahnung», sagt Armin, «ich habe bisher nur das CO2 in meiner Atemluft geprüft.»
Kantonsrätin Wilma Willi aus Windlach (mehr dazu siehe unten) unterhält sich kurz mit mir über die Risiken, die sie beim Tiefenlager ausmacht.
Thomas Meyer, Juli 2024
«Ich und meine Familie sind etwas speziell», sagte Benny Brennstab. «Wir haben es gern ruhig.»
«Sie haben es in Würenlingen doch schön ruhig? Eigene Halle, sichere Behälter, Zutrittsverbot ...», sagte die Nagra.
«Wir meinen: richtig ruhig. Wir wollen niemanden sehen. Nicht mal den netten Herrn Kasemeyer. Und apropos Zutrittsverbot, kürzlich war noch ein Meyer da!»
«Der berichtet über Sie. Sehr ausgewogen, wie wir finden.»
«Ist uns egal. Suchen Sie uns ein neues Zuhause.»
Wenig später:
«Wir schlagen Ihnen ein Tiefenlager vor», sagte die Nagra. «900 Meter unter der Erde, im Opalinuston, 175 Millionen Jahre alt. Er kann Risse abdichten und radioaktive Stoffe binden. Und weil er undurchlässig ist, kann Tiefengrundwasser in den Gesteinsschichten ober- und unterhalb kaum mit dem radioaktiven Abfall in Kontakt kommen!»
«Wenn Sie uns bitte nicht als Abfall bezeichnen würden ...»
«Entschuldigung. Wie möchten Sie angesprochen werden?»
«Familie Brennstab. Und wenn wir schon bei der Sprache sind: Sie reden von Risse dichten, Stoffe binden und kaum in Kontakt kommen – das klingt alles nicht besonders sicher!»
«Die Behälter, in denen Sie wohnen, halten nicht ewig. Andererseits strahlen Sie auch nicht ewig.»
«Und das ist the best you can come up with, wie der Engländer sagt?»
«Stand heute ja. Kann sich aber ändern. Die technische Entwicklung schreitet weiter voran.»
«Na gut ... sieht schon gemütlich aus ... und der Meyer kommt da sicher nicht hin?»
«Ausgeschlossen.»
«Okay, wir sind dabei.»
Thomas Meyer, Juli 2024
Das ist relativ einfach zu beantworten.
Thomas Meyer und Midjourney, Juli 2024
«Unter Restrisiko versteht man das trotz aller vorgenommenen (...) Risikominderungen verbleibende Risiko einer technischen Anlage, eines Ereignisses, Systems oder eines sonstigen Vermögenswerts», sagt Wikipedia.
Hier im Bild sehen wir Reto Restrisiko, wie er auf seinen unwahrscheinlichen, aber nicht unmöglichen Einsatz wartet.
Hinten: Castor HAW28M, beladen mit hochaktivem Abfall aus der Wiederaufbereitungsanlage La Hague. Strahlt seit 2014.
Vorn: Kulturgast Thomas Meyer, beladen mit hochaktivem Interesse an Technik und Widersprüchen. Strahlt seit 1974.
Bemerkenswert: Beide tragen eine blaue Flugzeugabsturzhaube! Üblicherweise sind diese weiss – siehe rechts.
Thomas Meyer, Juli 2024.
Danke an Uwe Kasemeyer vom Zwischenlager Würenlingen!
Werner Kramer, Initiant der Arbeitsgruppe STADELaktiv, stört sich an der Schilderaktion. Er findet, sie wecke unnötige und unberechtigte Emotionen. Hören Sie hier seine kurze Meinung.
Thomas Meyer, Juni 2024
Benny Brennstab sondierte am 7. Juni 2024 mit seinen Geschwistern schon mal das Gelände.
Bodo und Barabara waren, wie die meisten, die ihren finalen Wohnort besichtigen, etwas niedergeschlagen, worauf Benny fragte, wo ihr übliches Strahlen geblieben sei.
Er solle mal seine Dad Jokes lassen, meinte Barbara nur.
Thomas Meyer, Mai 2024
Da wird der Kulturgast beinahe ein bisschen neidisch: Ende Mai 2024 hat eine unbekannte Person das Ortsschild in Stadel ersetzt durch eine, nun ja: Warntafel. Lange warnte sie allerdings nicht, schon am nächsten Tag hatte Stadel gar kein Schild mehr und am übernächsten wieder ein richtiges.
Aus kreativer Sicht betrachtet, ist das eine gelungene Aktion. Plakativer kann man seine Abneigung gegen das Vorhaben des Tiefenlagers nicht zum Ausdruck bringen. Warum aber nicht das runde Radioaktivitäts-Logo zum Anlass genommen wurde, auch die zweite Tafel entsprechend abzuändern, ist schwer nachzuvollziehen. «Generell strahlend» – das Wortspiel hätte doch auf der Hand gelegen!
Thomas Meyer, Mai 2024
Das Haberstal nördlich von Stadel ZH – der für ideal befundene Standort für das künftige Tiefenlager. Da sammeln die Menschenaffen also ein seltenes und ziemlich wildes Material, um daraus Energie zu gewinnen, und müssen es hinterher in der Erde vergraben, weil es für hunderttausend Jahre weiter wild sein wird. Eine bizarre Überlegung, wenn man hier steht, vor diesem harmlosen, von einer Forststrasse umzäunten Acker.
Thomas Meyer, April 2024
Benny Brennstab hat viel gearbeitet und möchte seinen verdienten Ruhestand antreten. Aber wo? Niemand will ihn bei sich haben – zum Glück gibt es da dieses neue Tiefenlager! Und schon mal ein Brillenputztuch.
Thomas Meyer, April 2024
© Thomas Meyer 2024